um 1944. Die Feldbluse ist eine Fertigung aus feldgrauem Tuch, dunkelgrüner Kragen, komplett mit allen Effekten. Metallfaden-gewebter Brustadler, maschinell vernäht. Die Kragenspiegel in gewebter Ausführung, maschinell vernäht. Eingenähte Schulterstücke, Waffenfarbe weiß. Auf der Brust Steckend das Eisernes Kreuz 1. Klasse (Hersteller L/11), Verwundetenabzeichen in Schwarz und Infanteriesturmabzeichen in Silber (Hersteller Assmann). An der rechten Brust mit Schlaufen für das Deutsche Kreuz in Gold. Am Kopfloch vernäht das Band zum Eisernes Kreuz 2. Klasse und Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42. Unter dem Kragen links und rechts mit eingenähten Haken zum Befestigen des Halsband für das Ritterkreuz. Am linken Unterarm mit Papieretikett des Schneiders "C. Louis Weber, Hannover", mit Größenangaben des Bestellers. Innen mit grünem Seidenfutter, Innentasche mit Trägeretikett "Paul Baumann 4. Januar 1944", seitlich mit Schlitz und Haken zum Tragen des Offiziersdolch. Armlänge ca. 63 cm, Brustumfang ca. 80 cm, Länge ca. 65 cm. Ungetragen, Zustand 1-.
Dazu die passende lange feldgraue Hose für den Tagesdienst, mit Hosenaufschlag. Innen mit weißen Futter und mit Trägeretikett "Paul Baumann 4.Januar 1944", Bundumfang ca. 80 cm, Länge ca. 104 cm, Zustand 1-.
Mit dazu sein passender Mantel, feldgraues Tuch, grüner Kragen, alle Knöpfe vorhanden, Schulterstücke zum einnähen. Innen mit grauen Seidenfutter, mit Trägeretikett "Paul Baumann 4.Januar 1944", seitlich mit Schlitz zum tragen des Offiziersdolches. Maße: Schulterbreite ca. 47 cm, Armlänge-Außen ca. 63 cm, Gesamtlänge ca. 130 cm. Ungetragen, kleines Mottenloch am linken Unterarm, Zustand 1-2.
Das gesamte Uniform Ensemble wurde beider Fa. C. Louis Weber, Hannover für Baumann kurz nach seiner Beförderung zum Leutnant mit den Orden bestellt, im Januar 1944 fertiggestellt und ausgeliefert, wahrscheinlich als Heimatuniform. Am 26. Januar 1944 wurde Baumann an der Ostfront schwer verwundet und erlag am am 6. Februar 1944 seinen Verwundungen. Die Uniform hat er nicht mehr getragen.
Paul Baumann trat 1933 in die 2. / I.R. 2 ein, wo er sich auf 12 Dienstjahre verpflichtete. 1934 wechselte er in den Stab des III. / I.R. 2 und nahm mit diesem am Polen- und Frankreich-Feldzug teil. Nach dem Wechsel in den Stab des I. / I.R. 422 Teilnahme am Einmarsch in die Sowjetunion. Unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberfeldwebel wurde Baumann 1941 in die 1. Kompanie des Regiments versetzt. 1942 zur Feldtruppe versetzt, kam Baumann als Zugführer in die Radfahr-Kompanie des G.R. 422. Das Regiment war während der 3. Ladogasee-Schlacht westlich der umkämpften Sinjawino-Höhen eingesetzt. Als am 9. August 1943 der Gegner angriff, suchte er sich den rechten Flügel des Regiments als Schwerpunkt aus. Diese Stellung ging verloren, konnte aber aus eigenem Entschluss des Oberfeldwebels Baumann mit seinem Zug im Gegenangriff wieder genommen werden, Baumann vernichtete dabei 2 gegnerische Kompanien. Für diesen Einsatz wurde Paul Baumann am 1. September 1943 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 26. Januar 1944 wurde Baumann bei Kainelaisi schwer verwundet und kam sofort in Behandlung, wo er aber am 6. Februar auf dem HVP Luga seinen Verwundungen erlag. Baumann wurde noch am 31. März 1944 zur Nennung im Ehrenblatt vorgeschlagen, die jedoch nicht mehr erfolgte.
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