Königreich Hannover Rock, Hose und Schärpe aus dem persönlichen Besitz König Ernst August I. als General und Chef des Garde-Regiments

Um 1840. Der frackartige Rock aus feinem dunkelblauem Stoff mit hohem roten Stehkragen und sich erweiternden Ärmeln mit roten Aufschlägen, auf dem Kragen und den Ärmelaufschlägen die silbernen Gardelitzen, zwei Reihen zu je acht Messing-Knöpfen, auf den Schultern die silbernen Passanten mit den weiß-gelben Durchzügen, auf der Linken Brust mit insgesamt sechs Schlaufen für die Befestigung der Orden und Ehrenzeichen (getragen wurde u.a. von König Ernst August I. der Guelphen-Orden), am linken Ärmel der Trauerflor aus schwarzer Seide für seine verstorbene Frau Friederike zu Mecklenburg (†1841). Der Rock innen mit rotem Futter. · Mit der dazugehörigen Hose für Generale aus feinem schwarzen Stoff mit breiten roten Lampassen, der Bund innen mit schwarzer Seide. Vorne am Knopf hängend ein kleines Schild der Familien-Sammlung Schloss Marienburg. Dabei auch die passende Paradeschärpe aus Silbergespinst mit gelben Durchzügen, innen mit fein gewebtem weißen Stoff. Anhängend die Inventarnummer des Schlosses Marienburg.  In schönem Erhaltungszustand. Zustand 2.

Ein Ensemble von musealer Bedeutung!

Ernst August, der Duke of Cumberland and Teviotdale, trat 1837 mit 66 Jahren die Nachfolge König Wilhelms IV. als König von Hannover an. König Wilhelm IV. war ohne legitime Nachfolger verstorben. In Großbritannien und Irland folgte ihm seine Nichte Victoria auf den Thron. Da allerdings in Hannover das "salische Gesetz" galt, wonach eine Frau nicht den Thron besteigen durfte, fiel der Thron von Hannover stattdessen an Ernst August. Damit war auch die seit 1714 bestehende Personalunion mit Großbritannien und Irland beendet. Mit seiner Thronbesteigung übernahm Ernst August auch den Oberbefehl über die hannoversche Armee. Er war auch der dritte Großmeister des Guelphen-Ordens.
Mit seiner Thronbesteigung machte sich der König auch sogleich an die Reform der Hannoverschen Armee, wobei er sich an dem preußischen Vorbild orientierte. Als erste Maßnahme ersetzte er die rote Farbe der hannoverschen Uniformen durch die dunkelblaue der preußischen Armee. Auch der Schnitt der Uniformen sollte mit der Zeit modernisiert werden, jedoch hielt sich der frackartige Schnitt noch bis um 1849. Der Trauerflor am linken Ärmel wurde 1841 nach dem Tode seiner Frau Friederike zu Mecklenburg angebracht. 
Die Stücke stammen aus der königlichen Sammlung im Schloss Marienburg und wurden 2005 auf der Sotheby's Auktion versteigert.




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