Preußen Prunksäbel aus dem persönlichen Besitz von Prinz Wilhelm von Preußen, später König von Preußen und Kaiser des Deutschen Reiches, aus dem Jahre 1830

Geschenksäbel als Einzel-Anfertigung der Firma P. Knecht, Solingen an Prinz Wilhelm aus dem Jahr 1830. 3.5 cm breite und 78.5 cm lange, geschwungene Klinge mit Pandurenspitze, die Klinge beidseitig auf ca. zwei Drittel der Länge geätzt, verziert mit Ranken und Trophäen, teils vergoldet und gebläut, terzseitig in der Kartusche der Faksimile-Namenszug des Prinzen "Wilhelm" in der Manier seiner Unterschrift, quartseitig die Inschrift "Erinnerung an Solingen d. 30. August 1830", zur Wurzel hin umlaufend der Hersteller "P. Knecht in Solingen", die Klinge leicht fleckig. Vergoldetes Messinggefäß, teils fein ziseliert, mit floralen Mustern und antikisierenden Motiv eines Trophäenbündels mit korinthischen Helm, schwarzer Griff aus Ebenholz mit gewaffelter Oberfläche, anhängend das preußische Portepee alter Art. Ohne Scheide. Zustand 2.

Gesamtlänge 91 cm.

Es handelt sich um ein Objekt von historischer und musealer Bedeutung!

Der Säbel wurde anlässlich des Besuchs des Prinzen Wilhelm von Preußen (1797*, 1888†) in Solingen bei der Firma P. Knecht am 30. August extra nur zu diesem Zweck angefertigt. Hintergrund war die Beschaffung neuer Waffen für die preußische Armee, die Prinz Wilhelm durchzuführen beabsichtigte. In der Rangliste von 1830 wird Prinz Wilhelm als als General der Kavallerie und Chef des General-Stabs des Garde-Korps geführt. Prinz Wilhelm war das dritte Kind Königs Friedrich Wilhelm III. mit Luise von Mecklenburg-Strelitz und Bruder des Königs Friedrich Wilhelm IV.. Da sein älterer Bruder kinderlos blieb, avancierte Wilhelm zum Thronfolger. 1840 zum Kronprinzen ernannt, übernahm Wilhelm 1858 für seinen erkrankten Bruder die Regentschaft. 1861 wurde er König von Preußen. Der beabsichtigte Waffenkauf in Solingen war nicht ein zufälliges Ereignis. Er fällt zusammen mit der Julirevolution von 1830 in Frankreich, bei der Prinz Wilhelm eine ausgeprägte Revolutionsfurcht für sein eigenes Land entwickelte.
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