Luftwaffe Schirmmütze aus dem persönlichen Besitz von Generalmajor Müller-Kahle

Um 1940. Elegante hohe Sattelform, aus feinem Luftwaffentuch, komplett mit allen Effekten. Der Hoheitsadler und die Mützenschwinge  in Metallfaden handgestickter Ausführung, die gestickte Kokarde mit Ventilationssieb. Umlaufende goldene Mützenpaspelierung, goldene Mützenkordel. Innen hellbraunes Schweißleder mit hellbraunem Rand, seitlich mit silbernem Prägestempel der Firma "Erel Stirnschutz D.R.GM. D.R.P. angem.", hellgrünes Seidenfutter, unter dem Zelluloidtrapez silberne Herstellerbezeichnung "Verkaufsabteilung der Luftwaffe Berlin SW 68 Puttkammerstr. 16/18 - Erel Sonderklasse Privat". Größe ca. 57. Getragene Mütze mit leichten Gebrauchspuren. Innen das Schweißband etwas beschädigt. Vorn über dem Hoheitsadler mit leichter Mottenaufrauhung (kein Loch !), in gutem Gesamtzustand.
Dazu ein sehr schönes original Portraitfoto von General Müler-Kahle . Die Schirmmütze stammt direkt aus Familienbesitz.

Albert Müller-Kahle wurde am 29. Juni 1894 geboren. Zu Beginn des 1. Weltkrieges war er Fähnrich im Fußartillerie Regiment Nr. 20, meldete sich dann zur Fliegertruppe. Ab 1916 als Leutnant und Artilleriebeobachter kam er zur Flieger Abteilung 202, später bei den FA 215, 47 und 6. Einsatz an der Westfront im Bereich Douai, der Somme und dem Ärmelkanal. 1917 durch französische Flugabwehr schwer verwundet, am 11.10.1917 Verleihung des Hausorden von Hohenzollern Kreuz der Ritter mit Schwertern. Nach 5monatiger Lazarettzeit Rückkehr zur Truppe. Müller-Kahle schoß alle Arten von Artillerie ein, Feld-, Fuß- und schwerste Kaliber mit F.T. , ab Frühjahr 1918 die neuen Langrohr Eisenbahngeschütze von Krupp. Am 23.3.1918 eröffnete eines der Geschütze, die sogenannte "Pariskanone" aus einer Entfernung von 110 km das Feuer auf Paris. Das Feuer wurde von Müller-Kahle im Flugzeug auf 5000 Metern Höhe geleitet, der dabei bis auf 39 Kilometer Richtung Paris flog. Dabei leitete er das deutsche Artilleriefeuer erfolgreich und kam unter schweres Flakfeuer sowie MG-Feuer von englischen Kampffliegern. Für diese Tat wurde er am 13. Oktober 1918 mit dem Orden "Pour le Mérite" ausgezeichnet. Nach dem Weltkrieg flog Müller-Kahle im Grenzschutz-Ost ei der Flieger-Abteilung 409. Übernahme in die Reichswehr. Ab 1933 Fliegerschwader-Führer im Deutschen Luftsport-Verband, ab 1934 Übernahme in der Luftwaffe. Ab 1939 Kommandeur der Aufklärungsflieger-Schule 2 in Brieg. Am 27.8.1939 Beförderung zum Generalmajor. Ab Februar 1941 Kommandeur der Luftwaffe beim Armeeoberkommando 9. An der Ostfront kam es zu einem Zerwürfnis mit General Guderian; am 17.10.1941 wählte Generalmajor Müller-Kahle im Fliegerhorst Brieg den Freitod.
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